Lernen ist Kultur. Und im Unternehmen ist Kompetenzentwicklung im besten Fall Teil einer lebendigen Resonanzkultur. Im ersten Teil dieser Mini-Serie zum Corporate Learning haben Sie die drei Kompetenz-Bausteine Wissen, Fertigkeiten und Haltung kennengelernt. Im vorliegenden Artikel geht es um fünf Trends, die das Lernen im Unternehmen nachhaltig beeinflussen:

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Der Trend zum agilen Learning Design

Co-Kreation bezeichnet eine Herangehensweise, bei der Innovationen in einem offenen Prozess der unternehmerischen Wertschöpfung gewonnen werden. Unternehmen laden gezielt externe Partner und zunehmend auch Kunden in diesen Prozess des gemeinsamen Schaffens ein. Im Falle des Learning Designs ist der Lernende dieser Kunde. Auch der aktuell beliebte Innovationsansatz des Design Thinking setzt auf die möglichst frühzeitige Einbeziehung des Konsumenten einer Ware oder einer Dienstleistung. Beide Ansätze setzen auf die intensive Partizipation und das frühzeitige Feedback  des Nutzers. Anders ausgedrückt: Es wird bewusst ein „Resonanzraum“ aufgespannt, in dem durch iteratives Vorgehen das emergente Entstehen einer Lösung ermöglicht wird. Das heißt: Die Lösung zeigt sich erst „im gemeinsamen Tun“. Fatalerweise kaufen immer noch zu viele Unternehmen Trainingslösungen von der Stange – und damit die sprichwörtliche Katze im Sack. Erst nach den ersten durchgeführten Trainings wird überprüft, ob diese den gewünschten Erfolg gebracht haben. Das ist viel zu spät und nicht selten mit immensen Kosten verbunden. Oder noch schlimmer: Die als schlecht erkannte Trainingsmaßnahme wird einfach weiter laufen gelassen, da man sich den Fehler nicht eingestehen will, eine Re-Konzeptionierung ausgeschlossen wird und bisher nicht geschulte Mitarbeiter auf ihr Recht auf Fortbildung pochen. Die stumpfe Fortführung eines miesen Trainings erscheint dann paradoxerweise als die einfachste Variante. Letztlich kommt es ein Unternehmen jedoch deutlich teurer, zahllose Mitarbeiter in ein falsch konzipiertes Training zu stecken, als ein gutes Training in Co-Kreation mitzugestalten.

Nutzer- und Nutzen-Orientierung vor Technik und Methoden

Technik und Methoden dürfen im Learning Design kein Selbstzweck sein. Vielmehr müssen sie einem Lernbedarf dienen, der klar zu definieren ist und die spezifischen Anforderungen des Kunden berücksichtigt. Ein häufiger Fehler ist, Technik und Methoden einzukaufen, ohne vorher den tatsächlichen Bedarf und den spezifischen Nutzen einer Schulung zu klären. Passt das Angebot „von der Stange“ tatsächlich zu den derzeitigen Bedürfnissen, Rahmenbedingungen und zur Zielgruppe der Trainingsmaßnahme? Oft wird dabei zu eng auf das Bekannte oder Offensichtliche fokussiert. Oder eben das, was der Trainingsanbieter bereits fertig im Regal liegen hat. Viele Angebote suggerieren „One-size-fits-all“-Lösungen, die oft technisch ausgefeilt sind, aber die Lerninhalte in ein enges Korsett zwängen.

Passgenaue Lösungen in Co-Kreation mit Lernexperten gestalten

Besser ist es, einen Weg zu beschreiten, der auf der gründlichen Analyse der Anforderungen und „Root Causes“ für ein Problem beruht. In einem iterativen Prozess wird das Learning Design gemeinsam mit dem Kunden und in Einklang mit dessen tatsächlichen Bedürfnissen ausgearbeitet. Das Ergebnis ist häufig eine pragmatische und passgenaue Lösung, die nachhaltiger wirkt als vorgefertigte Konzepte. Co-Kreation von der Auftragsklärung bis zum finalen Training: Ein passgenaues Training braucht die Einbindung von Entwicklern, Kunden, Nutzern und anderen Stakeholdern von Anfang an. Daher kann es nur heißen: Gründliche Analyse vor Konzeption vor Umsetzung – alles in Co-Kreation von Kunde und Beratung. Mit klar definierten Iterationsschritten, die im Sinne eines agilen Vorgehens eine fortwährende Annäherung an die für den Kunden in diesem Moment optimale Learning Design Lösung gewährleistet. Wenn Sie bei einer Learning Design Lösung in Co-Kreation fundierte Expertise benötigen, unterstützen wir Sie gern.

Corporate Learning: 5 aktuelle Trends