Es gibt einen generellen Trend zu kurzen Beiträgen. Artikel in Online-Zeitschriften lassen sich innerhalb von 1-2 Minuten lesen. Film-Sequenzen werden deutlich schneller geschnitten als früher. Das Lesen der Facebook-Timeline beschränkt sich häufig nur auf die Überschriften. Twitter erlaubt (bisher) maximal 140 Zeichen. Die Aufmerksamkeitsspanne scheint sich immer mehr zu verkürzen. Dem muss auch das Learning Design Rechnung tragen. Denn so können die Lerneinheiten (Learning Nuggets) häppchenweise und damit leicht verdaut werden. In der Kürze liegt die Würze.
Ein zweiter Aspekt, den man zum Micro Learning zählen kann, ist das „Nudging“. Mit gezielten Anstößen – sogenannten „Nudges“ – sollen Menschen zu freiwilligen Verhaltensänderungen bewegt werden. Basierend auf der Einsicht, dass der Mensch eben kein „Homo Oeconomicus“ sei, modellierte Verhaltensökonom Richard Thaler das Prinzip des libertären Paternalismus. Im Jahr 2017 erhielt für seine Theorie des Nudging den Wirtschaftsnobelpreis.
Micro Learning ist kurz und knackig. Es beantwortet nie alle Fragen – und macht im besten Falle Lust darauf, sich intensiver mit der Materie zu beschäftigen. So wie dieser Abschnitt (hoffentlich). Punkt.
Spielerisch wird es im nächsten Artikel zum Thema Gamification im Learning Design.

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